Visscher und Gulin schreiben Kamen-Open-Geschichte

7. Ausgabe ein voller Erfolg

Sieger und Siegerin der Kamen Open powered by GfTD United 2024: Svyatoslav Gulin und Stephanie Visscher. © WTV

Stephanie Visscher und Svyatoslav Gulin haben bei den Kamen Open powered by GfTD United Geschichte geschrieben. In einer in allen Belangen nahezu perfekten Turnierwoche wurde die Niederländerin Visscher die erste weibliche Siegerin. Der Russe Gulin schaffte es als Erster seit der Einführung des Turniers 1991 den Titel zu verteidigen. Auch wenn der Finalsonntag mit Regen nicht optimal startete, blicken Ausrichter und Veranstalter auf eine gelungene Turnierwoche zurück. 

Noch am Sonntagmorgen wurde auf der Anlage des VfL Tennis 1929 Kamen kurz gezittert. Sollte der Wettergott ausgerechnet am Finaltag kein Einsehen haben? Doch. Weil die 2023 restaurierten Sandplätze den nächtlichen und morgendlichen Regen optimal verkrafteten, konnte mit leichter Verspätung um 13:30 Uhr begonnen werden. Bei der Premiere des sogenannten Combined Events – erstmals spielten Damen und Herren bei den Kamen Open zusammen – gingen an den sechs Turniertagen zuvor die insgesamt 137 Matches bei perfekten Bedingungen und vielen Zuschauern über die Bühne. Verein und Verband stellten dazu ein eingespieltes Team.

Visscher erste Siegerin

Und so trug sich Stephanie Visscher als erste Frau in die Siegerinnenliste des Turniers ein. Sie beendete den Lauf der Dortmunderin Eva Bennemann im Finale. Die 16-jährige Turnierdebütantin und Wildcardinhaberin schmiss eine höher notierte Spielerin nach der anderen raus. Gegen die druckvolle Vorhand ihrer acht Jahre älteren Gegnerin war an diesem Nachmittag hingegen kein Kraut gewachsen. Visscher sackte verdient mit 6:2, 6:2 den Siegerinnenscheck über 2.100 US-Dollar ein. Bennemann freut sich nach ihrer Super-Woche derweil über ihre ersten zehn Weltranglistenpunkte und den Einstieg in das Ranking rund um Position 1.000.   

Gulin erster Titelverteidiger

Wenig später setzte Svyatoslav Gulin (ATP 428) zu seinem Siegertänzchen an. Mit 6:2, 7:5 bezwang er im Finale den 18-jährigen Berliner Mariano Dedura-Palomero (ATP 1.588). Der 21-Jährige blieb sich auch im Endspiel treu und beendete auch das fünfte Turniermatch ohne Satzverlust. „Kamen ist seit letztem Jahr sehr speziell für mich, hier habe ich meinen ersten Profi-Titel geholt. Das hat mir eine Menge Selbstvertrauen gegeben. Außerdem sind die Leute und die Atmosphäre hier überragend“, so das in Spanien lebende Kraftpaket. Tags zuvor schaltete er auch Diego, den jüngeren der Dedura-Palomero Brüder aus. Dennoch muss man sich den Namen Dedura-Palomero merken. Die beiden Talente mit spanischen Wurzeln gelten Tennis-Deutschland als große Hoffnungen.  

DTB und WTV zufrieden

Das Turnier hat sich auch sportlich extrem gelohnt. Am Turnierfreitag kamen von noch 28 verbliebenen Akteuren 18 aus Deutschland. Die Bundestrainer um Philipp Petzschner, Dirk Dier und Jan Velthuis hatten insgesamt gut zu tun. Dass WTV-Talent Eva Bennemann bei ihrem zweiten Auftritt bei einem Profi-Damenturnier direkt ins Finale durchrauscht, war ebenfalls nicht abzusehen und bestätigt die gute Arbeit am Verbandsstützpunkt in Kamen. Friederike Nolte holte darüber hinaus ebenfalls ihren ersten Punkt für die Rangliste der Profis.

Jürgen Eilert, WTV-Vizepräsident und 2. Vorsitzender des VfL Tennis Kamen in Personalunion, hob bei der Siegerehrung vor allem das Engagement des neuen Hauptsponsors GfTD United aus Dortmund hervor. „Ohne diese wertvolle Unterstützung, wäre die Weiterentwicklung des Turniers nicht möglich gewesen.“ Die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Vereins und das hervorragende Wetter trugen in der Woche zum besonderen Flair des Events bei. Eigentlich könnte die achte Ausgabe der Kamen Open schon morgen starten.

Von links: Robert Hampe, Jürgen Eilert, Eva Bennemann, Stephanie Visscher, Pia Lempik, Jan-Henning Janowitz. Vorne: Svyatoslav Gulin und Mariano Dedura-Palomero. © WTV
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