Studienergebnisse zu Gewalt im Sport veröffentlicht

Infoveranstaltung am 16. November & Anlaufstellen

Die Ergebnisse der vom Landessportbund NRW geförderten Studie „Sicher im Sport“ wurden Ende September veröffentlicht. Die bislang bundesweit größte Breitensport-Studie hat Gewalterfahrungen in Sportverein untersucht. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Fachtagung im Deutschen Olympischen Sport Museum in Köln vorgestellt. Auch der WTV widmet sich intensiver dem Thema, hat mit Tina Dragutinovic eine eigene Referentin und bietet am 16. November eine Infoveranstaltung zu Präventionsmöglichkeiten gegen Gewalt im Sport (Infos siehe unten).

Gewalterfahrungen im organisierten Sport sind eindeutig keine Einzelfälle, Mädchen und Frauen machen wesentlich mehr negative Erfahrungen als männliche Mitglieder, andererseits betonen neun von zehn betroffenen Personen ihre allgemein guten bis sehr guten Erfahrungen mit dem Vereinssport: Dies sind die zentralen Erkenntnisse des Abschlussberichts der Breitensport-Studie, der gleichzeitig eigene Schutzkonzepte für alle Sportvereine für dringend erforderlich hält. „Klare Anlaufstellen für Betroffene im Sport sind wichtig. Der organisierte Vereins- und Verbandsport sollte dringend nach geeigneten Wegen suchen, wie er proaktiv und gut sichtbar auf diejenigen zugehen kann, die Rat und Unterstützung bei Gewalterfahrungen benötigen“, betont Prof. Dr. Bettina Rulofs (Sporthochschule Köln), die das Projekt gemeinsam mit Dr. Marc Allroggen (Universitätsklinikum Ulm) leitet und einen weniger überraschenden Befund ergänzt: „Vereinsmitglieder mit einem höheren sportlichen Leistungsniveau, beispielsweise Teilnehmende an nationalen und internationalen Wettkämpfen, und solche mit längeren Trainingszeiten sind eher stärker von Gewalt betroffen als Vereinsmitglieder im Freizeitsport.“

Zudem veröffentlichte die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs eine Studie, die bestätigt, dass sexueller Kindesmissbrauch im organisierten Vereinssport vorkommt. Die Betroffenen erlebten den Missbrauch überwiegend im Leistungssport und wettkampforientierten Breitensport, seltener im Freizeitsport und Schulsport. Somit decken sich die Erkenntnisse an dieser Stelle mit denen der „SicherimSport“-Studie. Grundlage der Studie sind 72 Berichte von Betroffenen sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Damit wurde in Deutschland erstmals eine so große Anzahl Berichte zu sexuellem Kindesmissbrauch im Sport wissenschaftlich ausgewertet.

Unter folgenden Links können Sie die ausführlichen Berichte zu den Studien nachlesen:

- Bericht zum Forschungsprojekt "SicherImSport" (LSB NRW)

- Sexualisierte Gewalt und sexueller Kindesmissbrauch im Kontext des Sports (Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs)

Betroffene sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die der Kommission über sexuellen Kindesmissbrauch berichten möchten, können sich telefonisch (0800 4030040 – anonym und kostenfrei), per E-Mail oder Brief an die Kommission wenden. Weitere Informationen zur vertraulichen Anhörung – auch online per Video – und zum schriftlichen Bericht sowie alle Kontaktdaten unter www.aufarbeitungskommission.de.

Anlaufstellen im Sport

Westfälischer Tennis-Verband

Tina Dragutinovic (Kontakt siehe unten)

Landessportbund NRW

Dorota Sahle, E-Mail: Dorota.Sahle@lsb.nrw

Mandy Owczarzak, E-Mail: Mandy.Owczarzak@lsb.nrw

Anlauf gegen Gewalt (anonym, vertraulich & unabhängig)

Tel.: 0800 90 90 444
E-Mail: kontakt@anlauf-gegen-gewalt.org

Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch (anonym und kostenfrei)

Tel.: 0800 22 55 530

Tina Dragutinovic

Referentin für Prävention von sexualisierter Gewalt (für die NRW-Tennisverbände WTV, TVN & TVM)

Telefon:

02307 92460-24
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