Emily Hodges & Timm Lohmann: Beste C-Trainer-Absolventen in 2022

WTV ehrt erstmals die Lehrgangsbesten 

Emily Hodges und Timm Lohmann haben die C-Trainer-Ausbildung im WTV im Jahr 2022 als Lehrgangsbeste abgeschlossen. © privat / Nicole Weigel

83 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben 2022 an den vier C-Trainer-Lehrgängen des Westfälischen Tennis-Verbandes in Kamen teilgenommen. Die meisten von ihnen haben die Prüfung erfolgreich abgeschlossen und bereits die Lizenz in der Tasche. In diesem Jahr ehren wir zum ersten Mal die Lehrgangsbesten und möchten damit besondere Leistungen honorieren und zukünftige Teilnehmerinnen und Teilnehmer motivieren.

Emily Hodges (TC Union Münster) und Timm Lohmann (TC Herringen 1956) haben jeweils mit der Note 1,33 abgeschlossen und konnten dabei sowohl mit der eigenen Spielfähigkeit, dem theoretischen Wissen in der Klausur, der praktischen Anwendung in der Lehrprobe und engagierter Mitarbeit im Lehrgang überzeugen. Als Anerkennung hierfür übernimmt der WTV die Hälfte der Kosten für den B-Trainer-Lehrgang Leistungssport, den sie zeitnah belegen werden.

Wir stellen die beiden hier mit ihren völlig unterschiedlichen „Tennis-Wegen“ vor – bei allen Unterschieden sehen aber beide gleichermaßen eine positive Lernatmosphäre als wesentlich im Training an.

Emily Hodges (Jahrgang 1999) kommt aus einer Tennisfamilie und hat von klein auf Tennis gespielt. Sie hat vom Vereinstraining über das Bezirkstraining bis hin zum Verbandstraining im WTV alle Stationen durchlaufen und kam in der 2. Bundesliga des TC Union Münster zum Einsatz. Aktuell ist sie als Referendarin am Pascal-Gymnasium Münster, einem NRW-Sportgymnasium, tätig und dort auch für das Training der leistungsorientierten Tennisschüler zuständig.

Timm Lohmann (Jahrgang 1976) hat bis zu seinem 16. Lebensjahr Tennis als absolute Lieblingssportart betrieben. Dabei hatte er auch schon Kontakt mit dem WTV und DTB. Es folgte ein Wechsel der Sportart – zum Badminton. Hier hat er lange Zeit leistungsorientiert gespielt, trainiert und war als ehrenamtlicher Trainer im Einsatz. Seit etwa vier Jahren spielt er wieder aktiv Tennis. Beruflich ist er im Jugendamt der Stadt Hamm als Jugendhilfeplaner tätig. Als Trainer steht er beim TC Herringen 1956 in Hamm 6-8 Stunden pro Woche auf dem Platz.

Was war deine Motivation, den C-Trainerschein zu machen? 

Emily: Ich habe schon vorher Training gegeben, was mir großen Spaß gemacht hat. Dabei habe ich aber gemerkt, dass es wichtig ist, diesen Perspektivwechsel von der Spielerin zur Trainerin bewusst zu vollziehen. Ich möchte durch die Teilnahme an den Lehrgängen dazulernen und die Schritte in der Trainerausbildung systematisch angehen. Vorher hat mir in meiner aktiven Zeit als Spielerin und dann durch das Studium die Zeit dazu gefehlt, in 2022 wollte ich aber endlich starten.

Timm: Ich engagiere mich seit mehr als 20 Jahren in der Kinder- und Jugendarbeit. Nachdem ich im Jahr 2018 wieder selbst mit dem Tennissport begonnen habe und unsere Kinder- und Jugendabteilung Unterstützung benötigte, habe ich mich für die Teilnahme am C-Trainer-Lehrgang entschieden.

Wie hast du die Trainerlehrgänge (Basismodul und C-Lehrgang) beim WTV erlebt? Was hat dir dabei am besten gefallen? Was hat dir am meisten weitergeholfen?

Emily: Am meisten geholfen haben mir die tennisspezifischen Anteile im C-Trainer-Lehrgang, weil man dadurch viele neue Ideen für die Trainingspraxis erhalten hat. Außerdem hat mir der Kontakt zu den anderen Teilnehmern und dem Ausbilder-Team sehr viel Spaß bereitet.

Timm: Die beiden Module waren für mich total bereichernd. Das Basismodul ist sehr praxisorientiert und vermittelt in vielen Bereichen auch einen guten methodischen Überblick und einen großen Teil an praktischen Beispielen. Hier gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden in Aktion und den Austausch zu kommen, hat Spaß gemacht und eine dauerhafte Lernerfahrung ermöglicht. Vom C-Trainer-Lehrgang habe ich in zwei Bereichen profitiert. Einerseits konnte ich durch die Einheiten zur Technik mein eigenes Spiel verbessern. Andererseits wurde ein guter Überblick über die erforderliche Trainerrolle gegeben und das notwendige methodische und didaktische Wissen sehr gut vermittelt. Das Erarbeiten von Themenschwerpunkten in Gruppen war ein gutes Mittel zum nachhaltigen Lernen. Ich habe aber auch meine Grenzen (im konditionellen Bereich) kennenlernen dürfen. Dafür Danke an Simone ;-)

Mit welchen Gruppen/Spielern arbeitest du (am liebsten)?

Emily: Jedes Alter bei den Tennisschülern hat seine besonderen Herausforderungen. Bei den jüngeren Kindern gefällt mir das intuitive Lernen durch Nachahmen. Überwiegend sehe ich mich aber beim Training mit Kindern und Jugendlichen, die Tennis als Leistungssport betreiben möchten.

Timm: Ich trainiere aktuell die U10, U18 und Herren 40. Ich mag grundsätzliche alle Altersklassen. Mir ist allerdings wichtig, dass sich jeder auch wirklich verbessern möchte.

Ist es für dich eine Option, hauptberuflich als Trainerin bzw. Trainer tätig zu sein? 

Emily: Es kommt auf die Rahmenbedingungen an. Die Idealvorstellung wäre die Tätigkeit an einer Sportschule, an der ich sowohl als Lehrerin in den Fächern Englisch und Sport arbeiten kann, als auch in Trainerfunktion die Betreuung von leistungsorientierten Kindern und Jugendlichen übernehme.

Timm: Das ist für mich keine Option. Meine Tätigkeit als Jugendhilfeplaner im Jugendamt der Stadt Hamm füllt mich total aus und gibt mir die Möglichkeit, Angebote für Kinder und Jugendliche im gesamten Stadtgebiet zu gestalten und so nachhaltig gute Lebenschancen zu schaffen.

Hast du einen Trainer, der für dich eine Vorbildfunktion hat, von dem du dir etwas abguckst? 

Emily: Marek Kaczynski. Bei ihm habe ich selbst lange trainiert und er war auch während des Praktikums in der C-Trainer-Ausbildung mein Mentor. Besonders gefällt mir bei ihm, dass es ihm gelingt, eine positive Lernatmosphäre zu schaffen und eine zwischenmenschliche Beziehung aufzubauen. Dies war besonders auch bei Marco Höttinger und Björn Jacob der Fall, als ich selbst im Bezirkstraining und später dann zeitweise beim WTV in Kamen trainiert habe.

Timm: Patrick Mouratoglou beeindruckt mich. Er vermittelt Trainingsinhalte präzise und hat eine motivierende Art Schülerinnen und Schüler zu begeistern. Seine Tipps kann ich für mich und mein Training häufig umsetzen.

Was ist dir in deinem Training wichtig? Worauf liegt dein Fokus? 

Emily: Ich möchte eine wertschätzende Lernatmosphäre schaffen. Das ist in meinen Augen die entscheidende Grundlage, um dann Technik, Taktik und andere Dinge erfolgreich vermitteln zu können. Worauf dann beim jeweiligen Schüler der Fokus liegt, ist ganz individuell.

Timm: Es kommt auf die Zielgruppe an. Hier gibt es unterschiedliche Schwerpunkte. Aber mir ist die eigene Motivation, sich verbessern zu wollen, wichtig. Weiterhin finde ich eine lernfreudige Atmosphäre im Training elementar. Hierzu gehört für mich eine didaktisch gut geplante Stunde und eine motivierende Trainerpersönlichkeit.

Was begeistert dich an der Sportart Tennis? 

Emily: Beim Tennis gefällt mir zum einen die Kombination von Technik und Athletik und zum anderen die Möglichkeit, den Sport sowohl als Individual- als auch als Mannschaftssport auszuüben. Außerdem finde ich es toll, dass es eine Sportart für Jung und Alt ist und auch meine Großeltern mit 80 Jahren noch auf dem Platz stehen können.

Timm: Tennis - als Individualsportart - fordert die Spielerinnen und Spieler physisch und psychisch. Sportlich gibt es immer etwas zu verbessern, da die Sportart technisch und taktisch komplex ist. Allein auf dem Platz zu stehen, für sich und seine Entscheidungen Verantwortung zu übernehmen, ist herausfordernd und kann eine wichtige Lernerfahrung sein. Ich finde es gut, dass Tennis auch als Mannschaftssportart betrieben werden kann. Dies ergänzt die Individualsportart perfekt um das so wichtige Gemeinschaftsgefühl.

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