90. Westfälische Tennis-Meisterschaften

Bennemanns erster und Sabanins vierter Streich

Sieger und Siegerin der 90. Westfälischen Tennis-Meisterschaften in Aktion: Yan Sabanin (TC Parkhaus Wanne-Eickel) und Eva Bennemann (TC Deuten). © WTV

Die 90. Westfälischen Tennis-Meisterschaften waren auch im zweiten Jahr beim Ausrichter TC BW Ahlen eine absolut gelungene Veranstaltung. Selbst regnerisches Wetter zu Beginn der Woche konnte die gute Stimmung im Team des Gastgebervereins, um die 1. Vorsitzende Marion Bußmann, nicht trüben. Zwei Mal musste in die Halle ausgewichen werden. Kein Problem für den Verein, die Organisatoren und die Spielerinnen und Spieler. Am Finaltag warteten dann beste Bedingungen für Spitzentennis auf die zahlreichen Gäste und Zuschauer. 

Auf sieben Plätzen wurden am Sonntag in insgesamt 12 Konkurrenzen die Westfalenmeisterinnen und –meister ermittelt. Selbst Ahlens Bürgermeister Dr. Alexander Berger ließ es sich nicht nehmen und schaute auf der Anlage am Stadtwald vorbei. Auf dem Empfang des WTV fand er lobende Worte für das Engagement des Tennisclubs Blau-Weiß und bedankte sich bei WTV-Präsident Jörg Hochdörffer für das entgegengebrachte Vertrauen. In Ahlen wird Tennis gelebt. Ab 11:00 Uhr waren die meisten Augen dann auf das Damen- und im Anschluss auf das Herren-Finale gerichtet.

Das Beste kommt zum Schluss

Eva Bennemann (TC Deuten) erweiterte derweil ihre Titelsammlung. Im März noch Siegerin beim ITF-Jugendweltranglistenturnier in Ickern (Castrop-Rauxel), behauptete sich die 16-jährige WTV-Nachwuchsathletin nun erstmalig bei den Westfälischen Meisterschaften der Damen. An Position 3 gesetzt spielte sich die Dortmunderin u.a. im Halbfinale gegen Titelverteidigerin Paula Rumpf (TC Union Münster) ins Finale, in dem sie etwas überraschend auf Alexa Volkov (Bielefelder TTC) traf. Auch Volkov durchlief einige Jahre die WTV-Talentschmiede am Landesleistungsstützpunkt in Kamen. Die Siegerländerin spielte im Turnierverlauf starkes Tennis und profitierte auch vom verletzungsbedingten Rückzug der topgesetzten Sarah Gronert (TSC Hansa Dortmund). Das Finale wurde dann zu einer einseitigen Angelegenheit, weil Bennemann sich ihr bestes Tennis für das Endspiel aufgehoben hatte. Sie zwang die drei Jahre ältere Volkov mit ihrer dominanten Vorhand permanent in die Defensive und holte nach knapp einer Stunde Spielzeit den Titel – 6:1, 6:1.

Sabanin dreht die Partie

Das Endspiel der Herren zwischen Karlo Cubelic (Bielefelder TTC) und Yan Sabanin (TC Parkhaus Wanne-Eickel) mutierte hingegen im 2. Satz zu einem Krimi auf höchstem Niveau. Nach 12 Spielen, einem Tiebreak (8:6) und fünf vergebenen Matchbällen ging die Partie in den Entscheidungssatz, in dem der amtierende Hallen-Westfalenmeister Cubelic nicht mehr viel zuzusetzen hatte. Er wird sich vor allem über seine nicht genutzen Matchbälle ärgern. Denn in weiten Teilen der Partie ließ der Linkshänder von der Grundlinie nur wenig anbrennen. Sabanin kämpfte, blieb in der Partie und packte in den entscheidenden Momenten zu. So ist Tennis! 2:6, 7:6, 6:2 hieß es am Ende für den Russen, der nach 2013, 2017 und 2019 seinen vierten Westfalenmeistertitel bei den Herren einfuhr.

Zwei Ahlener im Fokus

Mit Ina Sievert konnte bei den Damen 65 sogar eine waschechte Ahlenerin den Heimvorteil nutzen. Unterstützt von zahlreichen Fans und nur wenige Meter von ihrem Haus entfernt, gewann sie das Endspiel gegen Ulrike Kaluza (TuS 59 Hamm) mit 6:3, 6:4. Martin Lippert (TuS 59 Hamm) blieb ein Sieg in seiner Heimatstadt hingegen verwehrt. Er bot bei den Herren 50 seinem Endspielgegner Philipp Pröbsting vom Bielefelder TTC gut Paroli, musste nach starkem ersten Satz jedoch seinem Gegner gratulieren – 5:7, 2:6. Sofern die nächsten Westfälischen Tennis-Meisterschaften im kommenden Jahr auch in Ahlen stattfinden, werden beide mit Sicherheit wieder mit von der Partie sein.

Damen 40

Die kürzeste Konkurrenz der diesjährigen Meisterschaften. In einer 3er-Gruppe zog eine Spielerin kurzfristig zurück. Das einzige Spiel gewann Mareike Müller (TC Kamen-Methler, rechts) deutlich gegen Tina Striewe (TC RW Salzkotten), die sich allerdings teurer verkaufte als es das Ergebnis von 6:0, 6:0 vermuten lässt.

Damen 50

Stefanie Hüwe (TC GW Neuenkirchen) heißt die verdiente Siegerin. Sie gewann alle drei Gruppenspiele und das Finale gegen die an Position 1 gesetzte Kirsten Gödde (TC Lössel-Roden) klar und ohne Probleme.

Damen 65

Mit Ina Sievert (TV Ennigerloh, links) gewann eine echte Lokalmatadorin den Titel. In einem spannenden Endspiel hatte sie gegen Ulrike Kaluza (TuS 59 Hamm) mit 6:3, 6:4 das bessere Ende für sich. Den Pokal musste sie nur wenige Meter nach Hause tragen. Ina Sievert wohnt quasi neben der Anlage.

Damen 70

In einer 3er-Gruppe konnte sich Cornelia Konze (TC GW Silschede) mit zwei Erfolgen durchsetzen. Am Finaltag besiegte sie mit Inge Stegnjajic (SV Germania Bredenborn) die älteste Teilnehmerin der diesjährigen Meisterschaften.

Herren 40

Mit Bastian Beck (SuS Hervest Dorsten, rechts) und Marc-André Schremmer (TC Holzwickede) standen zwei Akteure aus den Top 30 der deutschen Rangliste im Finale. Dass Beck sich am Ende klar mit 6:1, 6:1 den Titel holte, war nicht unbedingt vorherzusehen.

Herren 45

Björn Berg (TC GW Paderborn, rechts) benötigte in einer starken 4er-Gruppe am Finaltag noch einen letzten Sieg zum Pokal. Gegen Dominik Göbel (Dortmunder TK RW 98) fuhr er diesen souverän mit 6:1, 6:1 ein. Sein Meisterstück erledigte er allerdings schon zuvor gegen den Zweitplatzierten Andre Siemes (TV Erwitte, links) mit 10:4 im Matchtiebreak.

Herren 50

Nicht bis zum Ende konnte Martin Lippert (TuS 59 Hamm, rechts) seinen Heimvorteil ausspielen. Der Ahlener unterlag im Endspiel dem topgesetzten Philipp Pröbsting (Bielefelder TTC) nach starkem Spiel im ersten Satz mit 5:7, 2:6.

Herren 55

Das engste Match am Finaltag konnte Andre Kropp (THC Münster, rechts) für sich entscheiden. Gegen seinen Vereinskollegen Michael Schwarzer setzte er sich am Ende mit 6:4, 4:6, 11:9 durch. Zuvor profitierte er von zwei Aufgaben seiner Gegner und verdiente sich im Endspiel den Titel dann doch redlich.

Herren 60

Einen weiteren Titel für den THC Münster holte Torsten Lubeseder (links). Nach starker Gegenwehr wies er im Finale Uwe Schröder (TC Kaunitz) mit 6:2, 6:4 in die Schranken. Zuvor setzten sich beide in einer 3er-Gruppe jeweils als Erste durch.

Herren 65

Eine kurze Angelegenheit war das Finale zwischen Ernst Mackel (TC St. Mauritz, rechts) und Dieter Heitmann (TC Kaunitz). Letztgenannter gab nach 2:5-Rückstand im 1. Satz auf.

Herren 70

Wer wie Jürgen Ackermann (TC RW Bad Oeynhausen, links) nur fünf Spiele in insgesamt drei Matches abgibt, der hat den Titel als Westfalenmeister mit Sicherheit verdient. Im Finale konnte Vize Erich Quast (TC St. Mauritz) zwei Spiele gegen Ackermann erhaschen.

Herren 75

Gegen die lebende „Tenniswand“ Adam Antal (TC RW Bad Oeynhausen, rechts) konnte der spätere Sieger Heiner Eymer (TC GW Lippstadt) seine druckvollen Vorhandschläge gewinnbringend platzieren. Eymer fügte mit 6:4, 6:3 einen weiteren Westfalenmeistertitel zu seiner großen Sammlung hinzu.

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